Klitschko-Brüder in Schuss-Laune

Klitschko-Brüder in Schuss-Laune

Alle Computer funktionierten problemlos. Die Befürchtungen, das Millenium würde Chaos auslösen, waren unbegründet. Daher konnten zwei Brüder aus der Ukraine noch am Abend des Eröffnungstages  per Computer ihren Fans im Chat mitteilen, dass ihnen dieser Auftritt wirklich Spaß gemacht hatte: Vladimir und Vitali Klitschko waren aber nicht allein an der Start-Pistole. Assistiert wurden sie von Lyn Liechty, ein der weiblichen Stars des schon seit einem Jahr laufenden Jekyll & Hyde-Musicals.
Bereits zum 14. Mal in Bremen dabei: Andreas Kappes. Der wohnte zwar inzwischen längst in Köln, ging aber noch immer als Bremer durch. Der 34jährige war zudem noch der ausgemachte Favorit. Zumal er mit Silvio Martinello, seinem Wunschpartner, fahren durfte. Patrick Sercu hatte also seinem Anliegen entsprochen, dafür aber das kurz zuvor in Berlin siegreiche Paar Martinello/Marco Villa auseinander gerissen. „Manchmal entspreche ich auch den Wünschen der Fahrer“, ließ sich Sercu in seine Planungen blicken.  Dabei lag er goldrichtig mit seiner Entscheidung: Kappes und Martinello gewannen knapp mit dem besten Punktekonto vor den rundengleichen Villa/Baffi sowie Madsen/McGrory.
Draußen vor der Halle gab es hingegen Stress mit „Country Joe“. Der hatte mit seiner tragbaren Würstchenbude Marke Eigenbau so manchem Sixdays-Besucher schon mal den Hunger gestillt. Das wiederum fanden die Verantwortlichen in der Halle gar nicht so lustig, wollten sie doch die eigenen Leckereien verkaufen. Joe musste weichen und hielt sich fortan in Bahnhofsnähe auf. Wer bis dahin noch schnell Geld fassen wollte, um bei den Sixdays flüssig zu sein, war auch auf den Bahnhof angewiesen. Denn dort stand der letzte Geldautomat vor der Halle. Doch das neue Jahrhundert brachte die Wende. Nach langen Verhandlungen stellte die Stadthalle („Endlich!“, so Direktor Claus Kleybold) ein Auszahlungsgerät auf. Mit einer Besonderheit: Es konnte von zwei Seiten bedient werden. Also echt bremisch: buten un binnen. (kpb)

 

Die Sieger des 36. Rennens:

Andreas Kappes/Silvio Martinello (Bremen/Italien)

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