Bremer Hausfrau darf anschießen

Bremer Hausfrau darf anschießen

Darauf hatte sich Angelika Aufurth, 41jährige Hausfrau aus Bremen-Horn, ganz besonders gefreut: Einmal auf Rollschuhen das Lattenoval beim Sechstagerennen zu umrunden. Fast hätte sie, die Gewinnerin eines Suchspiels dieser Zeitung, es auch geschafft. Gemeinsam mit den Profis des Bochumer Musicals „Starlight Express“ sollte sie fahren. Aber das schien nach ersten Proben doch zu gefährlich zu sein. So blieb der Amateur-Rollschuhläuferin nur die Ehre, den Startschuss abzugeben, nachdem der Starlight Express – seit 1988 in Bochum als Musical sehr erfolgreich etabliert – donnernd das Lattenoval umrundet hatte und endlich die Radprofis loslegen konnten.
Wie immer war – vor allem für den „Kurier am Sonntag-Stammtisch – reichlich Sportprominenz vor Ort. Neben Werder-Neuzugang Bruno Labbadia stürzten sich noch Diskus Weltrekordlerin Liesel Westermann, Ruderer Roland Baar, Schlagmann des Deutschland-Achters, Schwimm-Europameister Christian Keller, Ringer-Weltmeister Alexander Leipold und andere in den Trubel. Mit Erfolg. Denn sie alle sorgten mit dafür, das rund 80 000 D-Mark für die Stiftung Deutsche Sporthilfe gesammelt werden konnten.
In Halle 5 hatte Jürgen Drews sein „Bett im Kornfeld“ aufgeschlagen, und Smokie-Sänger Chris Norman begeisterte mit seinen Hits die Fans.
Sportlich lief für einige Fahrer etliches falsch. Adriano Baffi, mit Bincoletto im Vorjahr immerhin Zweiter, stürzte schwer und musste mit gebrochenem Schulterblatt in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Fast zeitgleich mit Andreas Kappes, für den ein Gefäßverschluss im rechten Bein das Ende dieses Rennens bedeutete.
Patrick Sercu musste Teams umbauen, was vielleicht den italienischen Debütanten Silvio Martinello/Marco Villa in die Karten spielte. Vor allem Sprint-Weltmeister Martinello setzte die Akzente in einem Finale, in dem gleich sechs Teams hätten gewinnen können. Die beiden Italiener behaupteten sich schließlich mit nur 17 Punkten Vorsprung vor den Schweizer Vorjahressiegern Risi/Betschart, dem Dänen-Duo Madsen/Veggerby und dem deutschen Gespann Ludwig/Wolf.

 

Die Sieger des 32. Rennens:

Silvio Martinello/Marco Villa (Italien)

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