Schock: Willi Röper plötzlich gestorben

Schock: Willi Röper plötzlich gestorben

Als das 19. Sechstagerennen von Showmaster Rudi Carell mit einem Doppelschuss eröffnet wurde, war der größte Schock des Jahres für die Verantwortlichen schon etwas verarbeitet. In der Schweiz war der Sportliche Leiter Willi Röper am 5. Juli 1982 plötzlich und unerwartet gestorben. Herzversagen. Dabei hatte er erst kurz zuvor einen neuen Vertrag für die nächsten Rennen unterschrieben. Er war auf dem Weg zur Tour de France, um interessante Fahrer zu begutachten. Ein neuer Mann musste her und er wurde mit Udo Hempel, im Jahr zuvor sogar noch selbst auf der Bahn aktiv (4. Platz mit Günter Schumacher), gefunden. Große Änderungen musste der neue Mann an der Glocke nicht vornehmen, denn nicht weniger als 15 Fahrer des Vorjahres waren wieder angetreten.
Die Paare allerdings wurden von Hempel etwas anders formiert. So fuhr Gregor Braun mit René Pijnen und Albert Fritz mit Patrick Sercu. „Fritz/Pijnen können ihren Vorjahressieg daher nicht wiederholen. Aber einer von ihnen wird gewinnen“, meinte Logen-Ehrengast Eddy Merckx, der in Bremen zum großen Bedauern der Verantwortlichen nie angetreten war. Und seine Voraussage sollte eintreffen. Braun/Pijnen hatten bei Rundengleichheit mit Fritz/Sercu mit 77 Punkten Vorsprung das bessere Ende für sich, wenngleich das Rennen bis zur Schlussminute spannend blieb.
Erneut war die Halle proppenvoll, obwohl gleichzeitig in der Uni-Halle das Volleyball-Nationenturnier mit 1.500 Sportfans (Deutschland gewann gegen Weltmeister China 3:2) stattfand. Und auch der SV Werder sorgte für Schlagzeilen. Nicht wegen der Sangeskünste (wie schon berichtet), sondern als Hallen-Turniersieger in Berlin mit anschließendem Ärger. Weil sie den Flieger nach Bremen nicht verpassen wollten, verzichteten die Kicker auf die Siegerehrung und auch auf den Torjägerpokal, den Rudi Völler hätte persönlich erhalten sollen. Statt einer erneuten Einladung erhielt Werder die „Ausladung“.
Auf seine Ehrung jedenfalls verzichtete Patrick Sercu nicht. Der Sechstagekaiser verabschiedete sich nach immerhin 14 Teilnahmen in Bremen und mit vier Siegen von seiner sportlichen Heimat. Erst später sollte er in anderer Funktion auf der Bürgerweide wieder in Erscheinung treten. (kpb)

Die Sieger des 19. Rennens:

Gregor Braun/René Pijnen (Deutschland/Niederlande)

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