Abschied von der alten Crew

Abschied von der alten Crew

Noch vor dem Rennen pfiffen es die Spatzen von allen Dächern: Die Bremer Sportmarketing GmbH, mit Frank Minder und Patrick Sercu an der Spitze, würde wohl nicht mehr verantwortlich das nächste Bremer Sechstagerennen leiten. Der Vertrag war ausgelaufen. Die Bremer Wirtschaftsförderung (WFB) wollte eine Neuausschreibung der Veranstaltung. Wer schließlich den Zuschlag erhalten würde, stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest. Drei Bewerber standen in den Startlöchern. Auch die jetzigen Veranstalter. Für Minder, der sein 40. Rennen feiern konnte, war aber klar: Allein ja, mit jemandem anderen zusammen nein.
Kein Wunder, dass die Frage, wie und mit wem es weiter geht – selbst das überhaupt war nicht vom Tisch -, über allen Tagen dieser Veranstaltung hing.
Doch unter dem Motto „The show must go on“ ging das Team professionell an die Arbeit. Noch bevor Schlagerstar Nena den obligatorischen Startschuss abgeben konnte, herrschte Hektik hinter den Kulissen. Erneut ging es um das Problem Doping. Mal wieder stand Ilia Keisse im Focus. Kommt er, oder darf er nicht. Für das Rennen in Rotterdam hatte der niederländische Verband den belgischen Star wegen eines Vergehens 2008 – es war noch immer nicht abschließend geklärt – gesperrt. Doch Keisse hatte sich das Startrecht per einstweiliger Verfügung erklagt, war angetreten und immerhin Zweiter geworden.
Für Bremen gelang das allerdings nicht. Er sagte kurz vor dem Rennen selbst ab. „Sportlich ist das zwar ein Verlust. Aber der Rummel um ihn kommt auch nicht gut an“, meinte Patrick Sercu. Für den als Keisse-Partner vorgesehene Robert Bartko allerdings wurde diese Situation zum Glücksfall. Denn gemeinsam mit Robert Bengsch fuhr er einen unangefochtenen Sieg ein. „Für mein Gefühl war das viel zu souverän“, krittelte am Ende Sercu. Denn bei einem Zweirunden-Vorsprung der Beiden vor Alexander Aeschbach/Franco Marvulli und gar vier Runden vor Jens Madsen/Hesters und den Rotterdam-Siegern Danny Stam/Leon van Bon kam am Schlussabend die rechte Sportspannung nicht auf.
Zudem schwang stets Abschiedsstimmung in allen Gesprächen durch. War es das letzte Mal mit Minder und Sercu und Klaus & Klaus und all den anderen? Und fest stand noch ein weiterer Abschied: Claus Kleyboldt, Chef der Bremen-Arena, kündigte seinen Übergang in den Ruhestand an – der allerdings erst im September 2011 vollzogen wurde. (kpb)

 

Die Sieger des 47. Rennens:

Robert Bartko/Robert Bengsch (Deutschland)

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