Die böse „Elf“: Pannen über Pannen

Die böse „Elf“: Pannen über Pannen

Es wollte anfangs nicht so recht rund laufen, dieses 9. Sechstagerennen. Der Eröffnungstag war von Pannen gekennzeichnet. Zunächst begann das Rennen – anders als durch einen Druckfehler im Programmheft angegeben – eine Stunde früher. Vielleicht war die Startpistole deswegen nicht bereit, als 800-Meter-Olympiasiegerin Hildegard Falck sie betätigen wollte. Es dauerte drei Runden, bis sie Rennleiter Otto Weckerling zum Schuss erweckte.
Dann knallte es erneut. Diesmal waren es ganze elf Reifen, die innerhalb von elf Minuten in der ersten Jagd platzten. Das Rennen wurde unterbrochen und die Bahn noch einmal gründlich gereinigt – was wiederum elf Minuten dauerte ehe die elf Paare weiterfahren konnten. Doch kaum ging es weiter, war schon wieder Schluss. Um nicht in Zeitverzug zu kommen, mussten nach weiteren elf Minuten die ersten Prämienspurts beginnen. Unvermittelt fand sich die deutsch-australische Favoriten-Kombination Dieter Kemper und Graeme Gilmore als Letzte im Elferfeld wieder. Das aber blieb nur eine Momentaufnahme, denn am Schlusstag rollte das Paar als Sieger über den Zielstrich. Und das nach einem erneut begeisterndem Finale, bei dem sich die Besucher im Innenraum knubbelten und die Ränge vollbesetzt waren.
Voll wurden auch die Mülltüten: 18.000 Plastikteller – mal mit Senf, mal ohne – nebst Bestecken landeten auf dem Müllberg, der stattliche 250 Kubikmeter umfasste. Der Bierkonsum schnellte auf 150.000 Gläser und 12.500 Dosen an, zudem gab es 50.000 Gläser Hochprozentiges. Wie viele Führerscheine das bei den nächtlichen Kontrollen der Polizei kostete, verschweigt der Chronist, vermerkt aber noch, dass in einer der Jagden ein Stundenmittel von 55,77 km/h gefahren wurde und dass der Australier Gilmore den Rundenrekord von Patrik Sercu auf 8,8 Sekunden verbesserte. Das waren 67,1 km/h – schneller als die Polizei erlaubt. (kpb)

 

Sieger des 9. Rennens:
Graeme Gilmore/Dieter Kemper (Australien/Dortmund)

Zurück