Neue auf der Bahn: Jugend forscht

Neue auf der Bahn: Jugend forscht

„Die Stadthalle wird modernisiert und allen Erfordernissen angepasst“ – Kein Geringerer als Bremens Finanzsenator Karl-Heinz Jantzen sagte das, bevor er den Startschuss zum 14. Rennen abgab. Zuvor gab es noch reichlich Stress im sportlichen Bereich. Zur Fahrerbesprechung um 16 Uhr waren nur zehn von 24 Fahrern erschienen. „Das lassen wir uns nicht bieten“, polterte der Sportliche Leiter Willi Röper und belegte die Fehlenden – der Letzte trudelte erst gegen 18 Uhr (!) ein – mit Geldstrafen. Allerdings hatten die Verspätungen auch einen Grund: Dichter Nebel mit Sichtweiten unter 100 Meter legten den Verkehr ziemlich lahm. Auf dem Flughafen fielen sämtliche Flüge aus.
Sportlich zumindest ging es dann doch heiß her. Das war vor allem der jungen Garde der Profis zu verdanken, die einen Generationswechsel auf der Bahn einläuteten. Unter ihnen Verfolgungs-Weltmeister Gregor Braun und Olympiasieger Günter Schumacher. Noch aber bestimmten die „Alten“, wo es langging. Allen voran die Vorjahressieger Albert Fritz und Wilfried Pfeffgen, die den Angriff von Gregor Braun und Jürgen Tschan gerade noch abwehren konnten. Einmal mehr schlug die Stimmung Purzelbäume, vor allem, als Albert Fritz zur Trompete griff und ein fröhliches Liedchen schmetterte. Weniger lustig war ein Massensturz beim Kindernachmittag, in den gleich zehn Fahrer verwickelt waren. Was war passiert? Beim Torwandschießen in der Halle flog ein Ball auf die Bahn und brachte Dieter Puschel zu Fall. Über ihn stürzten dann die anderen, die aber alle mit leichten Blessuren und Hautabschürfungen davon kamen.
Vom großen Prämienkuchen schnitten sich die Australier Danny Clark und Donald Allan Dank ihrer vielen gewonnenen Spurts mit 20.000 Mark das dickste Stück ab. Haritz/Pijnen griffen die Autoprämie ab – einen Mittelklassewagen (Ford 17 m) im Wert von 15.000 Mark. Und ganz nebenbei wurde noch ein Weltrekord aufgestellt: 121.000 Zuschauer bei einem Sechstagerennen, das hatte es – aller Wahrscheinlichkeit nach – noch nie gegeben, weder in Deutschland, noch in Europa oder Übersee – behaupteten zumindest die Verantwortlichen. Allerdings: Die sechs Kindernachmittage, stets überfüllt, gingen in die Berechnungen mit ein. (kpb)

 

Die Sieger des 14. Rennens:
Albert Fritz/Wilfried Peffgen (Bremen/Köln)

Zurück